Aeham Ahmad (piano, Voc, Synth) und Theo Palm (piano, synth)
Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier, zunächst im Konservatorium in Damaskus, von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs. Yarmouk war seit 2013 von verschiedenen Parteien des Bürgerkriegs umkämpft. In Folge von Kriegshandlungen, Belagerung und Hunger dezimierte sich die Einwohnerzahl von vorher 150.000 auf 16.000 Menschen im Jahr 2015. Während dieser Zeit transportierte er sein Klavier auf einem Anhänger oder Pick-Up und trat auf Straßen und öffentlichen Plätzen auf. Videos von diesen Auftritten, häufig vor allem mit Kindern als Publikum, wurden in sozialen Netzwerken geteilt, und seine Geschichte erfuhr international mediales Interesse. Nachdem das Flüchtlingslager im April 2015 von den Kämpfern des „Islamischen Staates“ eingenommen worden war, zerstörten diese bei einer Kontrolle sein Klavier. In dieser Situation entschied er sich, seine Heimat zuverlassen. Am 2. August floh er aus Yarmouk und kam über Izmir, Lesbos und die Balkanroute im September 2015 nach Deutschland. 2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden,Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion. Erste Auftritte in Deutschland hatte er bei einem Konzert für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer in München im Oktober 2015, sowie einem Benefizkonzert zugunsten der Bochumer Flüchtlingshilfe, zusammen mit den Bochumer Symphonikern. Seitdem hat er viele Konzerte in ganz Europa und in Japan gespielt.
„Wenn ich nach Bonn zu meinem Freund Theo Palm fahre, denke ich immer an den Fluss Barada in Damaskus, wenn ich den Rhein sehe.“ (Aeham Ahmad)
„Es ist faszinierend zu beobachten, wie während der Improvisationen unsere musikalischen Gedanken in EINE Richtung gehen, jenseits aller kulturellen Unterschiede.“ (Theo Palm)